

INTERVIEW MIT NOVA K. MAYER
11. April 2024 | Autor: Ryan Rockwell | Lesedauer: 8 Minuten
Lieber Science-Fiction-Fan, herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe meiner Space Lounge. Das letzte Interview mit Johannes Siemers ist schon ein Weilchen her. Allerdings war ich nicht untätig, nur sehr mit dem Schreiben meines nächsten Romans beschäftigt.
Heute präsentiere ich ein Interview mit der Autorin und Lektorin Nova K. Mayer. Ihr Roman »Die Aliens auf Rigas« beschreibt ein Erstkontakt-Szenario des 18-jährigen Vito auf dem fernen Planeten Rigas. Und auch die Sicht der Aliens kommt nicht zu kurz. Was Nova K. Mayer an der Science-Fiction und ihren gesellschaftlichen Aspekten schätzt, wie sie zum Schreiben kam und was sie auf »ihrem« Planeten Rigas bei einem Kontakt tun würde, kannst du jetzt nachlesen. Viel Spaß
RYAN ROCKWELL:
Hallo Nova, seit knapp einem Jahr ist dein Science-Fiction-Debüt »Die Aliens auf Rigas« nun draußen. Demnächst erscheint der zweite Band. Erzähl doch einmal kurz, um was es in deiner Geschichte geht.
NOVA K. MAYER:
Hallo Ryan, danke für die Einladung in deine Space Lounge. In meinem Buch geht es um den 18-jährigen Vito, der sich im 25. Jahrhundert mit einer Alien-Spezies auf dem Planeten Rigas auseinandersetzt. Dabei muss er sich gegen die Kommandantin behaupten, die ihn aufgrund einer leichten Beeinträchtigung auf dem Kieker hat …
RYAN ROCKWELL:
Wer sind die Hauptfiguren in »Die Aliens auf Rigas«?
NOVA K. MAYER:
Vito, 18 Jahre alt, Flugschüler in der Space Agency, außerdem Breakdancer – er ist der Point-of-View-Character
Yuna Young, 36 Jahre, Kommandantin der Space Agency
Fajenne, 28 Jahre, Fluglehrerin in der Space Agency
Neo, 18 Jahre, er sorgt für lustige Momente
Kaja, 18 Jahre, Vitos Jugendfreundin
Ein junges Alien (den Namen will ich nicht spoilern), das sich mit Vito anfreundet
Wie man sieht, sind mir weibliche Figuren in tragenden Rollen wichtig. Und die Aliens sind gleich geschlechtsneutral.^^
RYAN ROCKWELL:
Die titelgebenden Aliens von Rigas nehmen eine Schlüsselrolle in deiner Geschichte ein. Was macht ein Erstkontakt mit einer anderen intelligenten Spezies für dich so interessant?
NOVA K. MAYER:
Mich interessieren vor allem folgende Fragen: 1. Was würden Aliens von einer Spezies halten, die ihren eigenen Planeten (durch den Klimawandel etc.) zerstört hat und sich dann auf einem neuen Planeten breitmachen will? 2. Wie würden wir auf eine Spezies wirken, die zwar akustische Signale wahrnehmen kann, aber selbst nur visuell kommuniziert? Und was, wenn es dabei nicht nur um Sprache geht, sondern auch um Musik?
“Was würden Aliens von einer Spezies halten, die ihren eigenen Planeten zerstört hat und sich dann auf einem neuen Planeten breitmachen will? “
NOVA K. MAYER
RYAN ROCKWELL:
Auch Humor spielt eine Rolle, richtig? Ich vermute aber, dass er nicht in die Richtung von Douglas Adams geht, oder? Resultiert der Humor aus den teils komischen Situationen, die bei einem Erstkontakt auftreten können?
NOVA K. MAYER:
Ja, eben gerade durch die musikalischen Tanz- und Gesangseinlagen unseres – am Anfang noch etwas schüchternen – Protagonisten. Weiterhin hat jede der wichtigen Figuren ihren persönlichen Weltraumfluch (Neos Fluch lautet zum Beispiel: Heilige Galaxis!).
Man kann auch bei der Sprache des jungen Aliens etwas Lustiges beobachten (was ich jetzt auch nicht spoilern will). Douglas Adams wird mit seiner Antwort »42« einmal zitiert.
RYAN ROCKWELL:
Was fasziniert dich an Soft-Science-Fiction, also an Zukunftsliteratur, die primär gesellschaftliche und persönliche Themen in den Vordergrund stellt?
NOVA K. MAYER:
Mir geht es um den Lesegenuss durch Abenteuer und Spannung. Dabei fasziniert mich auch die Technik, wobei ich meiner Fantasie gern freien Lauf lasse, ohne den Anspruch, dass alles realistisch erklärbar sein muss.
Der Fokus liegt auf den Figuren, die ich gern an ihre persönlichen Grenzen bringe. Bei Vito ist es das Resilienz-Thema, das sich durch das ganze Buch zieht. Der Name Vito bedeutet „Leben“.
“Themen wie Freundschaft, Toleranz, oder Resilienz sind altersübergreifend.”
NOVA K. MAYER
RYAN ROCKWELL:
»Die Aliens auf Rigas« beschreibst du als Soft-Science-Fiction-Roman, der sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen Spaß macht. Welche verbindenden Themen bietet die Geschichte?
NOVA K. MAYER:
Themen wie Freundschaft, Toleranz, oder eben Resilienz sind altersübergreifend. Die speziellen Coming-of-Age-Themen sind: erste Liebe, die Suche nach dem eigenen Platz in der Gesellschaft, das Fehlen unterstützender Eltern, die Behauptung gegenüber Autoritäten. Von Erwachsenen, die mein Buch gelesen haben, erhielt ich die Rückmeldung, dass sie durchaus auch Jugendbücher mögen.
RYAN ROCKWELL:
Hast du beim Schreiben literarische oder filmische Vorbilder?
NOVA K. MAYER:
Neben den bekannten Sci-Fi-Serien hat mich Douglas Hill (nicht Adams!) mit seiner Sci-Fi-Reihe „The last Legionary“ geprägt. In Band 1 „Der Weltraumspion“ geht es um einen sehr einsamen Protagonisten, der sich mit einem nicht-humanoiden Alien gegen einen übermächtigen Gegner verbündet.
Ansonsten haben mich „Die dreibeinigen Monster“ („The Tripods“) von John Christopher beeinflusst. Auch die sind eine nicht-humanoide Spezies, die die Menschheit versklaven will und auch hier gibt es die Sichtweise der anderen Spezies auf die Menschheit – eingebettet in ein spannendes Abenteuer.
RYAN ROCKWELL:
Du hast einen geisteswissenschaftlichen Hintergrund, perfekt also für gesellschaftliche Themen in der Science-Fiction 🙂 Und obwohl du schon lange schreibst, hast du dich erst 2020 zu deinem ersten Roman entschlossen. Was war der Auslöser?
NOVA K. MAYER:
Wie so viele habe ich »schon immer« geschrieben, anfangs noch mit Bleistift auf Papier, und ich habe die Geschichten auch selbst illustriert. Im Erwachsenenalter habe ich das Schreiben ein wenig aus den Augen verloren.
Erst 2020 – im Lockdown – war plötzlich Zeit da. Durch das Internet war ein Austausch mit Gleichgesinnten möglich. Aus dem gegenseitigen Testlesen hat sich dann alles Weitere ergeben.
“Ich habe schon immer geschrieben, anfangs noch mit Bleistift auf Papier, und ich habe die Geschichten auch selbst illustriert.”
NOVA K. MAYER
RYAN ROCKWELL:
Abseits des Schreibens arbeitest du auch als Lektorin bevorzugt für Science-Fiction. Welchen Einfluss hat das auf deine eigenen Geschichten?
NOVA K. MAYER:
Als Lektorin helfe ich anderen, das Beste aus ihren Texten herauszuholen. Mehr dazu unter www.lektorat-schreibwege.de. Natürlich nehme ich dabei Inspirationen für eigene Projekte mit.
Dennoch ist jedes Buch – auch wenn es gängige Tropes enthält – immer individuell ausgestaltet. Manches finde ich bei anderen richtig gut, würde es aber selbst nicht so schreiben. Aber auch das schärft meinen Blick und hilft mir, für meine Bücher einen eigenen Wiedererkennungswert zu schaffen.
RYAN ROCKWELL:
War für dich von Anfang an klar, dass du »Die Aliens auf Rigas« im Selfpublishing veröffentlichen wirst? Welche Herausforderungen und Vorteile sind dir bisher als Selfpublisherin begegnet?
NOVA K. MAYER:
Am Anfang habe ich bei ein paar Agenturen angefragt, allerdings war für mich recht schnell klar, dass ich im Selfpublishing veröffentlichen will. Man muss zwar die Kosten selbst tragen, aber dafür geht es viel schneller und man hat den gesamten Prozess selbst in der Hand – angefangen vom Zeitplan bis hin zu den kreativen Fragen. Ich bin gut organisiert und die Arbeit als Autorin macht mir (meistens!) sehr viel Spaß.
“Ich würde versuchen, den anderen zu zeigen, dass die Menschheit aus ihren Fehlern gelernt hat ...”
NOVA K. MAYER
RYAN ROCKWELL:
Was können Lesende im zweiten Band von »Die Aliens auf Rigas« erwarten?
NOVA K. MAYER:
Band 1 – DIE ALIENS AUF RIGAS – erzählt eine in sich abgeschlossene Geschichte. Es gibt jedoch eine kleine Hintertür, die ich mir für Band 2 offengelassen habe. In Band 2 wird dieser neue Handlungsstrang weiter verfolgt, man muss aber Band 1 nicht gelesen haben. Band 2 erscheint voraussichtlich im Winter 2025/26. Neues poste ich auf Instagram unter @nova.k.mayer und auf meiner Autorenwebsite www.nova-k-mayer.de.
RYAN ROCKWELL:
Was würdest du tun, wenn du auf Rigas als erster Mensch in Kontakt mit den Aliens treten würdest?
NOVA K. MAYER:
Wie Vito würde ich als Erstes versuchen zu kommunizieren. Und dann viele neugierige Fragen über die Lebensweise und die Heimat der fremden Spezies stellen. Ich würde versuchen, den anderen zu zeigen, dass die Menschheit aus ihren Fehlern gelernt hat und dass es bei uns auch ganz passable Exemplare gibt …
RYAN ROCKWELL:
Danke für das Gespräch, Nova. Viel Spaß mit dem Fertigstellen deines zweiten Buchs!


Die Aliens auf Rigas (Band 1)
Band 1 der Science-Fiction-Reihe über Vito vom Planeten Rigas
DIE MENSCHHEIT – EINE FREMDE SPEZIES – UND EIN PLANET
Der achtzehnjährige Vito gehört zu den Überlebenden, die sich im 25. Jahrhundert auf den Planeten Rigas gerettet haben. Doch dann gefährdet ein schreckliches Ereignis die menschliche Kolonie.
Vitos Nachforschungen ergeben: Sie sind auf dem Planeten nicht allein! Er will sich dem Team der Space Agency anschließen, das die Bedrohung abwenden soll. Aber die Kommandantin hält ihn für ungeeignet. Der Grund: ein mysteriöser Unfall, der sich noch immer auf sein Leben auswirkt.
Doch Vito stellt sich der Herausforderung, denn die Kolonie lässt sich nur retten, wenn er herausfindet, was damals wirklich geschehen ist …
DAS NÄCHSTE INTERVIEW
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