Von Robert
Dienstag, 05. November 2019
Lesezeit: 2 Minuten
Wie die Meisten von euch wissen, schreibe ich schon eine ganze Weile am finalen Teil meiner „Lost Project“-Trilogie. Teil 1 und 2 sind Ende November letzten Jahres erschienen und eigentlich wollte ich schneller mit dem dritten und letzten Teil der Reihe vorankommen.
Aber wie das manchmal so ist, wird man nicht direkt von der Muse geküsst, der Alltag grätscht dazwischen oder es ist Halloween.
Halloween?
Japp, ich als großer Fan der dunklen Jahreszeit mag das Fest des Gruselns. Nicht den kommerzialisierten Süßkram- und Plastiksmüllmist sondern all die dunklen Ecken in der Welt, in deren Schatten unbekannte Kreaturen ihr unbemerktes Dasein fristen, und derer man sich einmal im Jahr bewusst wird.
So kam es also auch, dass ich mich zum Schreiben einer Kurzgeschichte hinreißen ließ. Anfang des Jahres hatte ich mit „Lost Project – Die Verwerfung“ bereits eine Kurzgeschichte mit Dinosauriern veröffentlicht, doch nun wollte ich mich endlich mal an eine geschmackvolle Horrorstory wagen. Und die passt zu Halloween einfach am besten.
Auf meinem Notebook habe ich ein gut sortiertes Verzeichnis mit Storyeinfällen. Immer, wenn eine neue Idee aufkommt, oder ich zu einer bestehenden Idee Ergänzungen, Neuerungen oder Ausarbeitungen habe, pflege ich sie dort ein. Als ich beschloss, die Horror-Kurzgeschichte in Angriff zu nehmen (das war Mitte Oktober), schaute ich also in meinem Verzeichnis nach einer passenden Story, bei der ich nicht mehr so viel Gehirnschmalz investieren musste und deren Grundidee schon recht reif war. Denn für mich muss die Idee einer Geschichte immer rund sein. Das geht für mich nur, wenn sie schon ein bisschen gelagert ist und der Staub des Ideenschleifens sich bereits gelegt hat.
In den Tiefen des Archivs fand ich also einen Ordner mit dem Label „Satanskinder“. Die Grundidee war, dass eine kleine Gruppe Erwachsener einen nichtexistierenden oder verlassenen Ort aufsucht und dort eine grauenhafte, übernatürliche Erfahrung macht.
Diese Idee lag schon länger so in der Schublade, bis ich in diesem Jahr all meine Projektideen einfach mal so auf Kurzgeschichtentauglichkeit prüfte. Diese Idee fiel mir positiv auf und so entwickelte ich (natürlich) ganz nebenbei einen Plot dazu.
Die Geschichte spielt im November 1983 und das aus gutem Grund. Ich wollte eine höchst beunruhigende Grundstimmung erschaffen und die Zukunftsaussichten waren zu jener Zeit wahrlich ziemlich düster. Der Kalte Krieg drohte durch die von der NATO initiierten Übung „Able Archer 83“ zu eskalieren. Der Warschauer Pakt interpretierte dieses groß angelegte Manöver, bei dem selbst hochrangige Militärs und US-Präsident Ronald Reagan beteiligt waren, als tatsächliche Vorbereitungen für einen nuklearen Erstschlag.
In der breiten Öffentlichkeit gab es große Ängste und Unsicherheiten vor dem atomaren Overkill, die sich auch medial widerspiegelten. 1983 erschien der Film „The day after“, 1984 veröffentlichten Alphaville „Forever young“, und Ultravox „Dacing, with tears in my eyes“, dessen Video in eine ähnliche Kerbe schlägt. Kurz: Die Angst vor einem nuklearen Krieg war allgegenwärtig.
In dieser angespannten Situation spielt meine neue Geschichte „Die Hölle ist ein kalter Ort“. Und wer jetzt 40 Seiten Gemetzel erwartet, der liegt leider falsch. Die Spannung baut sich langsam aber stetig auf, mir sind Figuren und Stimmung einfach wichtiger als abgehackte Gliedmaßen und billiger Trash (ja, ich meine billigen Trash!). Was natürlich nicht heißt, dass es unblutig oder harmlos zur Sache geht! Das dicke Ende kommt; der Weg ist das Ziel.
Beim Cover der Geschichte wagte ich einen neuen Ansatz. Ich arbeitete erstmals direkt mit Fotovorlagen anstatt ein Cover zu zeichnen. Zum einen wollte ich so klarmachen, dass es eine Erwachsenengeschichte ist und zum anderen lässt sich eine Fotocollage schneller umsetzen. Im Ebook findet ihr die Fotocredits.
Hier ist der Klappentext:
November
1983: Während in der tristen Wirklichkeit der Kalte Krieg seinen
Höhepunkt erreicht, veranstaltet Doris mit ihren ehemaligen
Studienfreunden ihre alljährliche „paranormale Forschungsreise“.
Was an diesem verregneten Herbsttag im Süden Englands als
feuchtfröhlicher Partyspaß beginnt, wird für die drei Freunde
unerwartet zu einem grauenhaften Albtraum jenseits ihrer
Vorstellungskraft. Denn das Ziel ihrer Reise ist nicht umsonst in
Vergessenheit geraten.
„Die Hölle ist ein kalter Ort“ ist
ein düsterer Monsterhorror, der in den 1980er Jahren spielt. Diese
längere Kurzgeschichte eignet sich perfekt für eine dunkle
Herbstnacht.
Wer direkt loslesen will: Die Geschichte gibt es
Bis dahin, Robert
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