BRANAHD – TOD AUS DEM DUNKEL

VON RYAN ROCKWELL

Willkommen zu der dritten Episode von FAKE MOVIE REVIEWS, meiner neuen Beitragsreihe über die besten Filme aus Science-Fiction, Horror und Fantasy, die es nie gegeben hat. Wenn du mehr über FAKE MOVIE REVIEWS erfahren möchtest, klicke HIER (demnächst). Ab die Post!


Branahd – Tod aus dem Dunkel

Land: Italien
Jahr: 1982
Laufzeit: 82 Minuten
Regie: Lamberto Bava
Darsteller: Paolo Malco, Ivana Monti, Marcel Bozzuffi
Genre: Horror

Heute bespreche ich den Film »Branahd – Tod aus dem Dunkel«, der sich problemlos zwischen zwei Klassiker aus dem Sonntagsnachmittagsprogramm von RTL setzen kann: »Caprona – Das vergessene Land« und »Der sechste Kontinent«, übrigens beide von Regisseur Kevin Connor und mit Schauspieler Troy Doug McClure.

Denn während man sich »Branahd« so anguckt, beschleicht einen das Gefühl, dass Regisseur Lamberto Bava die Regiearbeit Kevin Connors studiert zu haben scheint. Und so ist es auch kein Wunder, dass sein Film genauso gut ein Film des britischen Regisseurs sein könnte, wäre da nicht das kaum vorhandene Budget gewesen.

BESCHAULICHE KULISSE UND EINE »TÖDLICHE« GEFAHR

Der beschauliche Urlaubsort Sorrento wird von einer schrecklichen Kreatur heimgesucht.

Die Handlung von »Branahd« ist schnell erzählt: Durch ein Seebeben vor der Amalfi-Küste wird eine Unterwasserhöhle geöffnet. Taucher, die rein zufällig in der Nähe den Meeresboden erkunden, werden Zeugen dieses Naturschauspiels. Dass es ausgerechnet zwei Meeresbiologen sind, die eine neue Algenart untersuchen, macht die Zufälle perfekt.

Luca (ein steroid aufgepumpter Paolo Malco), einer der beiden Biologen, sieht, wie eine große Kreatur aus dem neu entstandene Höhleneingang schlüpft. Sein Kollege Rizzo (Stefano Mingardo) will ihm allerdings nicht glauben. Zurück in dem beschaulichen Fischerörtchen Sorrento wird Luca jedoch schnell klar, dass er sich die Kreatur nicht nur eingebildet hat.

Niemand glaubt Luca (Paolo Malco).

Eines Nachts verschwindet ein älteres Ehepaar, das am Strand unterwegs ist, spurlos. Ihre Kleidung wird an den Strand gespült. Die Journalistin Carla (Ivana Monti), die in Sorrento ihre Familie besucht, bekommt von der Sache Wind und macht sich an Luca ran, der übrigens nebenbei als Rettungsschwimmer jobbt.

Es braucht noch ein paar arme Bewohner, bis auch der Dorfpolizist (Marcel Bozzuffi) merkt, dass in dem Gewässer um den Fischerort etwas haust, was sich jeder Beschreibung verwehrt. Ein Zufallsfund bringt Luca allerdings auf die richtige Fährte.

»Es muss sich um ein sehr großes Meereslebewesen handeln.«

Anhand von angeschwemmten Schuppenresten findet der Biologe heraus, dass es sich um eine Jahrhunderte alte Kreatur handeln muss, die, ähnlich einer Muräne, in den Felsspalten lebt. Durch das Seebeben ist es offenbar aus seinem Ökosystems freigekommen.

Und das Vorkommen der neu entdeckten Algenart vor der Küste lässt sich auch nur mit dem Unterwassermonster erklären: Durch dessen erhöhten Kohlendioxidausstoß wird die Algenproduktion dieser speziellen Art begünstigt. Lucas Berechnungen zufolge muss es sich um ein sehr großes Meereslebewesen handeln.

Die prähistorische Lebensform macht die Amalfi-Küste unsicher.

DER POLIZIST UND SEIN DYNAMIT

Der Polizist Franco will das Tier jedenfalls tot sehen, da der Bürgermeister sich um ausbleibende Einnahmen der Badeurlauber fürchtet. Er beschließt deshalb, zusammen mit Luca und Carla hinaus aufs Meer zu fahren und die Bestie zu töten (»Der weiße Hai« lässt grüßen!).

Es geht natürlich alles schief und das Seeungeheuer, das sich nun endlich in seiner ganzen (gummihaften) Form zeigt, rüttelt am Boot. Luca kann die über Bord gegangene Carla in letzter Sekunde retten, bevor sie im Schlund des Monsters landet.

Was das Biest letztlich zur Strecke bringt, sind mehrere Stangen Dynamit die der Ordnungshüter Franco mitgenommen hat (die hat man als Polizist in Sizilien wohl immer im Schrank).

Die Reporterin Carla besucht ihre Familie und will Luca helfen.

BILLIGER MONSTER-TRASH

Das Monster, von dem man bis zum Finale nur hin und wieder seinen Kopf aus dem nächtlichen Meer herausgucken sieht, ist nicht der Rede wert. Im Grunde handelt es sich um ein mit Fell beklebtes Gummikrokodil.

Einzig und allein die abschließende Szene des Films hat ordentlich Biss, wenn man nämlich erfährt, dass nicht nur der Gummialligator aus der Höhle freigekommen sein muss. Ein übergroßer Tiefseefisch taucht neben einer Ausflugsyacht auf und macht sich über die armen Passagiere her. Vermutlich hatten die Macher des Films auf eine Fortsetzung spekuliert.

Die beiden Rentner fallen dem Ungeheuer als Erste zum Opfer.

Ach ja: Fragt mich ja nicht, was es mit dem kryptischen Titel auf sich hat. Ich will allerdings nicht ausschließen, dass man sich rein gar nichts dabei gedacht hat.

»Gruselig sind hier höchstens die Dialoge.«

Es klang schon durch, aber ich schreibe es noch einmal nieder: »Branahd – Tod aus dem Dunkel« ist billig. Und das in jeder Hinsicht. Das fängt bei der Synchronisation an, zieht sich durch die mehr als dürftig inszenierte Handlung und hört beim miesen Monster-Design noch lange nicht auf. Gruselig sind hier höchstens die Dialoge.

Das dicke Ende (ist leider auch das Beste am ganzen Film).

Fans des europäischen Kinos der 70er und 80er Jahre dürften dennoch ihre Freude an dem Streifen haben, da er einen gewissen Charme versprüht. Und auch wenn Regisseur Lamberto Bava, der 1986 mit »Dämonen« einen soliden Horror nachschob, es wohl kaum beabsichtig haben dürfte: Als Urlaubsfilm taugt »Branahd« allemal, wenn man nicht immer mit Rosamunde Pilcher nach Cornwall reisen mag.

★★☆☆☆

»Branahd – Tod aus dem Dunkel« ist einer jener (Un)-fälle, die passieren, wenn man zwar Monsterfilme gesehen hat, jedoch nicht über das nötige Budget verfügt, um die eigene Vision auch nur im Ansatz spannend umzusetzen.

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